Friedhof am Meer
Präsentation
Um 1680 wurde der Friedhof Saint Charles eingerichtet, um die ersten bei den Bauarbeiten der Saint-Louis-Mole verunglückten Arbeiter angemessen bestatten zu können.
Er legt die Vielfalt der Stadtbevölkerung durch die Jahrhunderte hindurch offen und wurde nach und nach durch Parzellen erweitert, wovon eine für die protestantische Gemeinde reserviert ist, die beim Aufschwung des Hafens im 18. und 19. Jahrhundert von entscheidender Bedeutung war.
Er wird auch „Friedhof der Reichen“ genannt, im Gegensatz zum „Friedhof der Armen“, der sich gegenüber vom Étang de Thau befindet (Ruhestätte von Georges Brassens).
Mehrere Grabstätten erinnern an die maritime Vergangenheit der Stadt, darunter eine zu Ehren der Lotsen, die auf See verschollen sind, als sie einem Schiff in Seenot zu Hilfe kamen, oder auch die des im Jahre 1900 in Peking ums Leben gekommenen jungen Marineoffizieranwärters Eugène Herber.
Andere zeugen von der Berühmtheit verschiedener aus Sète stammender Persönlichkeiten, wie die des Ministers Mario Roustan, des Theatermanns Jean Vilar u. v. a. Der Friedhof hieß bis zum 7. August 1945 noch Cimetière Saint-Charles. Er wurde dann in Bezugnahme auf das berühmte Gedicht von Paul Valéry (Auszug siehe unten) in Cimetière Marin, Friedhof am Meer, umbenannt. Paul Valéry selbst ist dort auch begraben.
Der Beginn des Gedichtes „Cimetière Marin" von Paul Valéry (veröffentlicht im Jahre 1920), Übertragung ins Deutsche durch Rainer Maria Rilke:
„Dies stille Dach, auf dem sich Tauben finden,
scheint Grab und Pinie schwingend zu verbinden.
Das Meer, das Meer, ein immer neues Schenken!
O die Belohnung, nach dem langen Denken
ein langes Hinschaun auf der Götter Ruhn! (...)"